SPÖ-Sidl: Kein Zurück vor die Bio- und Öko-Zeit

EU-Parlament diskutiert Versorgungssicherheit mit Blick auf den Krieg in der Ukraine

Unter dem Eindruck der aktuellen Ukraine-Krise legt die EU-Kommission heute einen Vorschlag für eine stärkere Versorgungssicherheit vor. Das EU-Parlament debattiert dazu im Rahmen der heutigen Plenartagung eine Resolution. SPÖ-EU-Abgeordneter Günther Sidl ist Mitglied im Umweltausschuss und warnt vor einer Verwässerung der EU-Nachhaltigkeits- und Umweltziele: „Bei den Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik hatten wir die Chance unsere Lebensmittelversorgung in Europa neu zu gestalten – mit einem höheren Grad an Selbstversorgung, Importunabhängigkeit und kurzen Wegen vom Hof auf den Teller. Diese Chance wurde aber vertan. Nun werden diejenigen nervös, die damals für ein ‘Weiter so’ plädierten und keine Änderung wollten. Die Antwort kann aber nun nicht sein: Zurück vor die Bio- und Öko-Zeit.” ****

Sidl weiter: „Wenn nun vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine die Lösung sein soll, Öko- und Nachhaltigkeitsziele des ‚Green Deal‘ zu kippen, dann ist das der völlig falsche Schritt. Die, die uns in diese Sackgasse manövriert haben, müssen endlich umdenken wie wir in Europa unsere Lebensmittel produzieren. Eine Aussetzung der Nachhaltigkeits- und Umweltziele hätte gravierende Folgen auf die Biodiversität, den Öko-Anteil und die Top-Qualität unserer Lebensmittel.“

„Selbstverständlich müssen wir die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Lebensmittel- und Versorgungssicherheit in der EU mitdenken“ sagt Sidl. „Das aktuelle System in Europa ist zum Nachteil der Konsument*innen, der Umwelt und des Klimas. Es hat wenig Nutzen für unsere Gesellschaft, sondern setzt in erster Linie auf den Profit der großen Agrar-Konzerne und der Spekulant*innen“, so der EU-Abgeordnete abschließend.

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