Europäisches Parlament schlägt Leitlinien zur Krebsbekämpfung in der EU vor
„Krebs ist in Europa nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache. Die Zahl der Erkrankten steigt, alleine in Österreich sind es über 40.000 Fälle pro Jahr. In Europa sterben jedes Jahr 1,4 Millionen Menschen an der heimtückischen Krankheit. Heute legen wir einen umfangreichen Bericht zur Krebsbekämpfung vor, und genau dieser ganzheitliche Blick auf die Thematik ist so wichtig. Wir müssen einen umfassenden Ansatz entwickeln und dabei alle Maßnahmen, die zu einer Verbesserung der Situation beitragen könnten, berücksichtigen“, sagt SPÖ-EU-Abgeordneter Günther Sidl. Er war Teil des parlamentarischen Sonderausschusses BECA, der in dieser Woche seinen Abschlussbericht dem Plenum zur Abstimmung vorlegt. ****
„Die Chancen eine Krebskrankheit erfolgreich zu bekämpfen, darf nie, und schon gar nicht in der EU, davon abhängen, in welchem Land man lebt und behandelt wird. Tatsächlich variieren die Überlebenschancen bei einer Krebserkrankung zwischen den einzelnen EU-Mitgliedstaaten um mehr als 25 Prozent. Chancengleichheit gilt besonders im Gesundheitsbereich“, so der SPÖ-Politiker.
Laut Sidl geht insbesondere die Prävention weit über reine Gesundheitspolitik hinaus: „Umweltschutz ist Gesundheitsschutz. Daher dürfen die Ziele des Green Deals und seiner Strategien nicht nur Lippenbekenntnisse bleiben. Der europäische Grüne Deal ist ein wesentlicher Faktor für die Krebsprävention in Europa, indem er dazu beiträgt, die Verschmutzung von Luft, Lebensmitteln, Wasser und Böden sowie die Exposition gegenüber Chemikalien zu verringern.“
Für Sidl gibt es im vorliegenden Bericht aber auch noch Luft nach oben: „Das Thema der übermäßigen Ausbringung von Pestiziden wurde nicht beleuchtet. Auch die vollständige Umsetzung der überarbeiteten Trinkwasserrichtlinie und der Wasserrahmenrichtlinie spielen eine wichtige Rolle, mögliche krebsfördernde Schadstoffe zu reduzieren.“ Insgesamt ist Sidl jedoch zufrieden: „Im Bericht werden Empfehlungen für Maßnahmen, die die Prävention, Früherkennung und bessere Behandlung, vor allem was den gleichen Zugang zu den relativ teuren Therapien betrifft, gesammelt. Damit sind wir auf dem richtigen Weg. Jetzt müssen konkrete Gesetzesinitiativen der Kommission folgen!“