EU-Rechnungshof bestätigt SPÖ-Kritik – Aktuelle GAP fördert Wasserverschwendung
Wien (OTS/SK) – Ein aktueller Bericht des EU-Rechnungshofs macht den überbordenden Wasserverbrauch des Agrarsektors in Europa deutlich. SPÖ-EU-Abgeordneter Günther Sidl kritisiert: „Wieder einmal zeigt sich, die aktuelle EU-Agrarpolitik ist nicht nachhaltig und nicht ökologisch. Diesmal geht es um die Nutzung von Wasser, die aktuell vorne und hinten nicht mit unserem Ziel eines schonenden und nachhaltigen Verbrauchs in Einklang zu bringen ist. Die Landwirtschaft ist mit Abstand einer der größten Verbraucher des verfügbaren Süßwassers, 70 Prozent der Entnahme aus Wasserläufen und Grundwasser gehen auf ihr Konto. Bis 2050 soll der Bedarf der Landwirtschaft um weitere 19 Prozent wachsen. Gleichzeitig sind Pestizide und Düngemittel eine der Hauptursachen für eine schlechte Wasserqualität.“ ****
Günther Sidl, der für die sozialdemokratische Fraktion im Umweltausschuss die Neuauflage der gemeinsamen Agrarpolitik verhandelt, fordert einen Kurswechsel: „Mit entsprechenden landwirtschaftlichen Praktiken und den passenden politischen Rahmenbedingungen könnte ein erheblich besseres Wassermanagement erzielt werden. Denn unsere natürlichen Wasservorkommen und unser Grundwasser müssen besser geschützt werden, um lokale Ökosysteme nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Im aktuellen GAP-Reformvorschlag findet sich dieser Ansatz aber leider überhaupt nicht wieder. Wir haben weiterhin eine Förderungsstruktur, die wasserintensiven Anbau ohne entsprechend effizient verfügbaren Bewässerungstechniken auch in Gebieten fördert, die geographisch an Wassermangel leiden. Hier muss dringend noch nachgebessert werden, sonst droht unseren Ökosystemen buchstäblich die Austrocknung.“
Der Bericht des EU-Rechnungshofs “Nachhaltige Wassernutzung in der Landwirtschaft: GAP-Mittel fördern eher eine stärkere als eine effizientere Wassernutzung” ist unter folgendem Link abrufbar: https://bit.ly/2WqtJtk