EU-Parlament legt ambitionierte Position zur „Farm to fork“-Strategie fest
Wien (OTS/SK) – In den kommenden zwei Tagen stimmen Agrar- und Umweltausschuss des EU-Parlaments über den Standpunkt zur „Farm to fork“-Strategie ab. SPÖ-EU-Abgeordneter Günther Sidl sagt: „Die EU muss endlich die nachhaltige ländliche Entwicklung in den Vordergrund rücken. Wir wollen mehr biologisch bewirtschaftete Nutzfläche, weniger Pestizide und Düngemittel auf den Feldern und kürzere Liefer- und Versorgungswege. Um die landwirtschaftlichen Betriebe bei dieser nachhaltigen Wende zu unterstützen, muss die EU-‚Farm to fork‘-Strategie die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt entlang der gesamten Agrar- und Lebensmittelkette ins Zentrum rücken.“ ****
Sidl fordert seit langem strengere Nachhaltigkeitsvorgaben für Tierfutter und Pflanzenschutzmittel. „Wenn wir wollen, dass Nachhaltigkeit und Biodiversität ganz wesentliche Prinzipien in der europäischen Landwirtschaft werden, dann braucht es auch beim Pflanzenschutz entscheidende Veränderungen. Das bedeutet: Weg von den Umweltgiften hin zu umweltschonenden Alternativen. Wir brauchen sowohl klare Bestimmungen gegen Importe von pestizidbelasteten Pflanzen in die EU als auch eine neue Forschungsstrategie für Alternativen zu den bislang eingesetzten Umweltgiften. Unsere klare Absage an die Verwendung gentechnisch veränderter Pflanzen und Düngemittel bleibt aufrecht.” Das EU-Parlament fordert in seinem Initiativbericht verbindlich festgelegte quantitative Ziele zur Reduktion von Nährstoffverlusten, zur Verringerung des Einsatzes von Düngemitteln, Pestiziden und antimikrobiellen Mitteln sowie generelle Alternativen zur Massentierhaltung in der Landwirtschaft.
Die neue gemeinsame Agrarpolitik (GAP), die diese Woche parallel im Agrarausschuss zur Abstimmung gelangt, wird den in der „Farm to fork“-Strategie festgelegten Zielen aber leider nicht gerecht, so Sidl. „In der neuen GAP fehlt das Bekenntnis zu Klimaschutz und Biodiversität völlig. Wir können nicht einerseits strenge Vorgaben einfordern und sie dann in den konkreten Gesetzesvorhaben links liegen lassen. Hier müssen Anspruch und Wirklichkeit endlich in Einklang gebracht werden, dafür werde ich mich in den finalen Abstimmungen im Plenum des EU-Parlaments diesen Herbst einsetzen!“