EU-Abgeordneter aus NÖ kritisiert Weitergabe von Bewegungsdaten
St. Pölten (OTS) – „Der Datenschutz ist ein Grundrecht und gilt auch in Krisenzeiten. Hier geht es um heikle Fragen, die tief in die Privatsphäre der Menschen gehen“, betont EU-Abgeordneter Günther Sidl (SPÖ), angesichts der bekannt gewordenen Weitergabe von Bewegungsdaten von A1 an die Bundesregierung. „Hier braucht es schnell Klarheit für alle. Daher habe ich mich direkt an A1 gewandt und eine Erklärung für die Vorfälle eingefordert“, erklärt Sidl. ****
Gleich nach Bekanntwerden der Datenweitergabe hatte Sidl eine schriftliche Anfrage an das Unternehmen gerichtet. „Ich wollte ohne Umwege erfahren, welche Daten bisher übermittelt wurden, wer diese Daten angefordert hat bzw. auch welche Rechtsgrundlage dafür angeführt wird“, erklärt Sidl, der auch nachgefragt hat, wie A1 sichergestellt hat, dass die angegebene Anonymisierung DSGVO-konform ist sowie ob es auch außerhalb der aktuellen Situation zu Datenweitergaben an Dritte kommt. „Ich gehe davon aus, dass A1 hier zur schnellen und gründlichen Aufklärung beitragen will und hoffe, dass alle Fragen umfassend schriftlich beantwortet werden“, sagt Sidl.
Gesetzlicher Rahmen darf nicht überschritten werden
„Natürlich müssen jetzt alle dazu beitragen, dass die Auswirkungen von Corona so gering wie möglich ausfallen – aber dabei darf der gesetzliche Rahmen nicht überschritten werden“, so Sidl, der gleichzeitig die Bedeutung der Telekom-Unternehmen in der aktuellen Krise betont: „Gerade jetzt brauchen wir stabile Kommunikationsnetze. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Telekom-Unternehmen die mitten in der Krise dafür sorgen.“